{"id":364,"date":"2017-03-09T13:26:29","date_gmt":"2017-03-09T13:26:29","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unesco.ch\/?page_id=364"},"modified":"2023-06-06T07:31:56","modified_gmt":"2023-06-06T06:31:56","slug":"conventions","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.unesco.ch\/culture\/conventions\/","title":{"rendered":"\u00dcbereinkommen"},"content":{"rendered":"<blockquote><p>Die UNESCO bewahrt, erweitert und verbreitet Wissen \u00abdurch Erhaltung und Schutz des Welterbes an B\u00fcchern, Kunstwerken und Denkm\u00e4lern der Geschichte und Wissenschaft sowie durch Empfehlung der dazu erforderlichen internationalen Vereinbarungen an die jeweils betroffenen Staaten\u00bb \u2013 UNESCO-Verfassung.<\/p><\/blockquote>\n<p>Die Abfassung und Annahme der UNESCO-\u00dcbereinkommen im Bereich der Kultur geht auf das Ersuchen der Mitgliedstaaten zur\u00fcck, internationale Normen auszuarbeiten, die als Grundlage f\u00fcr die Festlegung ihrer nationalen Kulturpolitik und die Vertiefung ihrer Zusammenarbeit dienen k\u00f6nnen.<\/p>\n<p>Zudem sind die \u00dcbereinkommen Ausdruck der kulturpolitischen Entwicklung und der Rolle, die die verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure dabei wahrgenommenen haben. Sie erg\u00e4nzen einander aufgrund ihrer unterschiedlichen thematischen Ausrichtung und bilden eine Referenznorm f\u00fcr die nationale Kulturpolitik.<\/p>\n<p>Die Schweiz hat alle 6 Kultur\u00fcbereinkommen der UNESCO ratifiziert:<\/p>\n<ul>\n<li><strong>Abkommen f\u00fcr den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten von 1954 und dazugeh\u00f6riges Zweites Protokoll von 1999 (von der Schweiz 1956\/1999 ratifiziert)<\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Dieses \u00dcbereinkommen, das aufgrund des Ortes seiner Annahme auch als \u201eHaager Abkommen\u201c bekannt ist, wurde infolge der massiven Zerst\u00f6rung des Kulturerbes w\u00e4hrend des Zweiten Weltkriegs ausgearbeitet. Dabei handelt es sich um den ersten internationalen Vertrag mit weltweiter Geltung, der ausschliesslich dem Schutz des Kulturguts bei bewaffneten Konflikten gewidmet ist.<\/p>\n<p style=\"text-align: left; padding-left: 40px;\">Die kriminellen Akte gegen Kulturg\u00fcter, die bei zahlreichen Konflikten Ende der 1980er- und zu Beginn der 1990er-Jahre begangen wurden, haben eine Reihe von Defiziten bei der Umsetzung des Haager Abkommens zutage treten lassen. 1991 wurde eine \u00dcberpr\u00fcfung des \u00dcbereinkommens eingeleitet. Ziel war es, unter Ber\u00fccksichtigung der bei diesen Konflikten gewonnenen Erfahrungen und der Entwicklung des humanit\u00e4ren V\u00f6lkerrechts und des den Schutz von Kulturgut betreffenden Rechts seit 1954 eine neue Vereinbarung auszuarbeiten und dadurch das Abkommen zu verbessern. Im Ergebnis dieser \u00dcberpr\u00fcfung wurde 1999 das Zweite Protokoll zum Haager Abkommen angenommen.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das <a href=\"https:\/\/www.babs.admin.ch\/de\/aufgabenbabs\/kgs\/organisation.html\">Bundesamt f\u00fcr Bev\u00f6lkerungsschutz<\/a> ist prim\u00e4r f\u00fcr die Umsetzung des Haager Abkommens und dessen beiden Protokollen in der Schweiz zust\u00e4ndig.<\/p>\n<ul>\n<li><strong>\u00dcbereinkommen \u00fcber Massnahmen zum Verbot und zur Verh\u00fctung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und \u00dcbereignung von Kulturgut von 1970 (von der Schweiz 2003 ratifiziert)<\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre wurden sowohl in Museen als auch an arch\u00e4ologischen Fundst\u00e4tten verst\u00e4rkt Diebst\u00e4hle verzeichnet, insbesondere in den L\u00e4ndern des S\u00fcdens. Im Norden wurden privaten Sammlern und mitunter auch offiziellen Institutionen zunehmend Werke illegaler Herkunft angeboten.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">In diesem Kontext wurde 1970 das \u00dcbereinkommen \u00fcber Massnahmen zum Verbot und zur Verh\u00fctung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und \u00dcbereignung von Kulturgut geschaffen, um auf derartige Situationen reagieren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das Bundesamt f\u00fcr Kultur ist f\u00fcr die Umsetzung dieser Konvention in der Schweiz zust\u00e4ndig.<\/p>\n<ul>\n<li><strong>\u00dcbereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturgutes der Welt von 1972 (von der Schweiz 1975 ratifiziert)<\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das \u00dcbereinkommen f\u00fchrt die Konzepte Naturschutz und Bewahrung des Kulturguts in einem einzigen Dokument zusammen und erkennt dadurch die Interaktion zwischen Mensch und Natur sowie die grundlegende Notwendigkeit an, das Gleichgewicht zwischen ihnen aufrechtzuerhalten.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Als Fachbeh\u00f6rden des Bundes f\u00fcr den Heimat- und Naturschutz sind das\u00a0<a href=\"https:\/\/www.bak.admin.ch\/bak\/de\/home\/baukultur\/archaeologie-und-denkmalpflege\/patrimonie-mondial-de-l-unesco.html\" target=\"_blank\" rel=\"noopener noreferrer\">Bundesamt f\u00fcr Kultur<\/a>\u00a0und das\u00a0Bundesamt f\u00fcr Umwelt f\u00fcr die Begleitung und wissenschaftliche Unterst\u00fctzung der Welterbest\u00e4tten zust\u00e4ndig. Die Schweizerische UNESCO-Kommission f\u00f6rdert die Koordination aller im Bereich Welterbe involvierten nationalen Akteure.<\/p>\n<ul>\n<li><strong>\u00dc<\/strong><strong>bereinkommen zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser von 2001<\/strong><strong><strong><strong><strong> (von der Schweiz 2019 ratifiziert)<\/strong><\/strong><\/strong><\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das 2001 verabschiedete \u00dcbereinkommen zum Schutz desKulturerbes unter Wasser soll den Staaten einen besseren Schutz ihres Unterwasser-Kulturguts erm\u00f6glichen.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das <a href=\"https:\/\/www.bak.admin.ch\/bak\/de\/home\/kulturerbe\/kulturguetertransfer.html\">Bundesamt f\u00fcr Kultur<\/a> ist f\u00fcr die Umsetzung dieser Konvention in der Schweiz zust\u00e4ndig.<\/p>\n<ul>\n<li><strong><strong><strong><strong><strong>\u00dcbereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes von 2003 (von der Schweiz 2008 ratifiziert)<\/strong><\/strong><\/strong><\/strong><\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Wichtigstes Ziel des \u00dcbereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes von 2003 ist die Bewahrung der Praktiken, Darbietungen, Ausdrucksweisen, Kenntnisse und F\u00e4higkeiten, die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Individuen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen. Dieses Erbe kann sich unter anderem in folgenden Bereichen manifestieren: m\u00fcndlich \u00fcberlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen, darstellende K\u00fcnste, gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste, Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum, Fachwissen \u00fcber traditionelle Handwerkstechniken.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das <a href=\"https:\/\/www.bak.admin.ch\/bak\/de\/home\/kulturerbe\/immaterielles-kulturerbe.html\">Bundesamt f\u00fcr Kultur<\/a> ist f\u00fcr die Umsetzung dieser Konvention in der Schweiz zust\u00e4ndig.<\/p>\n<ul>\n<li><strong><strong><strong><strong><strong>\u00dcbereinkommen \u00fcber den Schutz und die F\u00f6rderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005 (von der Schweiz 2008 ratifiziert)<\/strong><\/strong><\/strong><\/strong><\/strong><\/li>\n<\/ul>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das \u00dcbereinkommen \u00fcber den Schutz und die F\u00f6rderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen schafft eine v\u00f6lkerrechtlich verbindliche Grundlage f\u00fcr das souver\u00e4ne Recht aller Staaten auf eine eigenst\u00e4ndige Kulturpolitik, die darauf abzielt, \u00abdie Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu sch\u00fctzen und zu f\u00f6rdern\u00bb und \u00abdie Voraussetzungen daf\u00fcr zu schaffen, dass Kulturen sich entfalten und frei in einer f\u00fcr alle Seiten bereichernden Weise interagieren k\u00f6nnen\u00bb.<\/p>\n<p style=\"padding-left: 40px;\">Das <a href=\"https:\/\/www.bak.admin.ch\/bak\/de\/home\/sprachen-und-gesellschaft\/unterstuetzung-kultureller-organisationen.html\">Bundesamt f\u00fcr Kultur<\/a>, die Direktion f\u00fcr Entwicklung und Zusammenarbeit und die Sektion UNESCO der Abteilung UNO im EDA sind f\u00fcr die Umsetzung dieser Konvention in der Schweiz zust\u00e4ndig.<\/p>\n<p><!--more--><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Die UNESCO bewahrt, erweitert und verbreitet Wissen \u00abdurch Erhaltung und Schutz des Welterbes an B\u00fcchern, Kunstwerken und Denkm\u00e4lern der Geschichte und Wissenschaft sowie durch Empfehlung der dazu erforderlichen internationalen Vereinbarungen an die jeweils betroffenen Staaten\u00bb \u2013 UNESCO-Verfassung. 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